Zielfernrohr Test Vergleich und Kaufberatung

Dem Kauf von einem neuen Zielfernrohr gehen viele Gedanken und Überlegungen voraus, schließlich handelt es sich um einen speziellen Gegenstand und das Glas wird über viele Jahre lang geführt.

Es gibt Optiken im unteren und mittleren Preissegment, deren Leistungen nicht aus Prinzip unterschätzt werden sollten und die werden wir hier im Zielfernrohr Test anhand der technischen Daten miteinander vergleichen.

Es ist verständlich wenn ein Sports- oder Jagdfreund mit einer hchleistungs Optik für mehrere tausend Euro nicht grade erfreut ist, wenn ein günstiges Zielfernrohr auf der Scheibe auch gut punktet. Neben der Haptik wird die Bandbreite der Qualitätsunterschiede oft erst bei schlechteren Sichtverhältnissen und in Extremsituationen gefordert. Das ein HighEnd Glas in Sachen Abbildung, Auflösung und Transmission immer die Nase vorn hat, wird vorausgesetzt.

Um die richtige Zielhilfe für den geplanten Einsatz zu finden, erweist sich der Vergleich der technischen Merkmale und Funktionen als hilfreich. Für einen Test und Vergleich benötigte Begriffe werden im Handbuch ausführlich beschrieben.

Zielfernrohre in der Übersicht alle Zielfernrohre

Kaufberatung - So finden Sie das richtige Glas

Basiswissen vorne weg

Das Zielfernrohr

Das Zielfernrohr ermöglicht dem Schützen einen sicheren Schuss ins Ziel, das Ziel wird optisch vergrößert und mit einer Zielmarkierung anvisiert.

Das Fadenkreuz

Verschiedene Arten von Absehen erleichtern das Anlegen in speziellen Situationen, Mil-Dot Fadenkreuz Markierungen und andere helfen bei der Schätzung von Entfernung und Höhen. Ein beleuchtetes Absehen mit Leuchtpunkt unterstützt die schnelle Zielerfassung und erhöht den Kontrast bei Dunkelheit.

Preis und Qualität

Der Preis hängt wesentlich von der Qualität der Linsenvergütung und der Material- und Verarbeitungskompetenz des produzierenden Unternehmens ab. Geräte aus der preislichen Mittelklasse liefern oft gute Ergebnisse in verschiedenen Bereichen, erreichen die Abbildungsfähigkeiten der HighEnd Klasse jedoch nur annähernd.

Wo kommt das Zielfernrohr zum Einsatz?

Zielfernrohre für die Jagd werden klassischer Weise in drei Typen unterteilt: In Modelle für die Ansitzjagd, in ein Drückjagdglas und die sogenannten Allround Gläser, welche sowohl bei der Ansitzjagd als auch bei einer Bewegungsjagd Verwendung finden. Geräte mit fester Vergrößerung haben bei schlechter Sicht und Dunkelheit generell den Vorteil, Bilder vergleichsweise in höherer Helligkeit und Auflösung abbilden zu können.

Bei Sportschützen richtet sich die Wahl nach der Disziplin und auch den eigenen Ansprüchen, wichtig ist die Distanz zum Zielmedium und ob auf variable Entfernungen angelegt wird. Werden Leistungen auf variabler Entfernung verlangt, schießt man Long-Range oder auf bewegte Ziele? Hier ist der Rahmen konstant nach Disziplin gesetzt und es fällt leichter das richtige Glas zu finden.

Es ist wichtig zu betrachten in welcher Situation die Zieloptik später bestehen soll, da die Wahl der passenden Optik durch spezielle Eigenschaften andere Verwendungszwecke einschränken kann. Verschiedene Disziplinen und Arten zu Jagen erfordern teilweise Höchstleistungen in einem bestimmten technischen Bereich von Zieloptiken und schließen damit durch diese Einseitigkeit einige Typen direkt für sich aus. Ein Drückjagdglas mit geringe Vergrößerung und großem Sehfeld ist z.B. nicht für die Bergjagd geeignet, da hier auch weite Distanz geschossen wird. Andererseites ist eine Optik mit hoher Vergrößerung nicht für die Pirsch oder Drückjagd geeignet, da dort ein schneller Schuss und ein gutes Seheld gewährleistet werden soll.

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Weitere Tests und Vergleiche

Vergleich der Vergrößerungen in Bezug auf die Anwendung

Eine hohe Vergrößerung ist praktisch, um die Treffpunktlage über weite Distanz auf der Scheibe zu überprüfen, ein Tier sicher anzusprechen und vor allem, um die Entfernung zum Ziel zu ermitteln. Hierbei gilt, je höher die Vergrößerung, desto kleiner ist die Tiefenschärfe und desto feiner kann die Parallaxe eingestellt und die Entfernung am Verstellrad abgelesen werden.

Die Angaben zu den Vergrößerungen in der Tabelle sind reine Richtwerte und finden sicherlich ebenso viele Gegensprecher wie Befürworter. Generell kann man sagen, dass oft mit viel zu hohen Vergrößerungen geschossen wird, bis zur Mitte des letzten Jahrhunderts z.B. wurden auch weite Distanzen mit einer 4 - 6 fachen Vergrößerung angegangen und Olympia Sportschützen treffen ohne Vergrößerung auf 10 m Entfernung eine Stecknadel.

Vergrößerungen im Schießsport

Distanzen und Vergrößerungen im Sport

#Sport Distanz Vergrößerung
Scheibe Bis 25 m 6 - 12 fach
Scheibe Bis 50m 9 - 16 fach
Scheibe Bis 100 m 16 - 24 fach
Scheibe 300m/500m/1000m 24 - 50 fach

Um für sich die passende Vergrößerung zu finden, betrachtet man den Mindest- und Höchstdistanz zum Ziel auf welche man Schießen möchte und baut sich noch etwas Spielraum ein. Generell kann man sagen, das oft zu hohe Vergrößerungen gewählt werden.

Vergrößerungen für die Jagd

Distanzen und Vergrößerungen bei der Jagd

#Jagd Distanz Vergrößerung
Drückjagd Kurzdistanz 1 - 6 fach
Pirsch Bis 50 m 2,5 - 9 fach
Ansitz Bis 100 m 9 - 16 fach
Bergjagd LongRange 12 - 24 fach

Hier kommt es öfters zu unvorhergesehenen Situationen auf die der Jäger reagieren muss, daher benutzen viele Jäger Zielfernrohre mit variablen Zoombereichen. Ein Allrounder z.B. soll die Drückjagd ebenso wie die Ansitzjagd abdecken und eine hohe Bildhelligkeit abliefern.

Wie soll die Zieloptik ausgestattet sein?

Damit man mit Zielfernrohren den gewünschten Erfolg erzielen kann, werden sie zweckspezifisch entworfen. Hierbei ist es zweckbedingt welche Ausführung gewählt wird, da sowohl die Distanz zum Zielobjekt, dessen Form und Größe, die Lichtverhältnisse, die Geschwindigkeit mit der sich das Ziel bewegt und der Kontrast zum Hintergrund von enormer Bedeutung sind.

Legt man Wert auf einen schnellen Schuss und braucht einen Parallaxenausgleich um Schützenfehler zu vermeiden, sollen die Verstelltürme per Werkzeug oder mit einen Konterring fixiert werden und möchte man ein beleuchtetes Mil-Dot Absehen mit MultiColor Modus verwenden? Natürlich hat man neben den technischen Anforderungen auch persönlichen Vorlieben für Marken und Hersteller.

Besondere Merkmale von Zielfernrohren

Was darf das Zielfernrohr kosten?

Der nächste wichtige Faktor beim Kauf ist das geplante Budget. Gemeinhin stellt sich die Frage, ob für die unterschiedlichen Anforderungen jeweils optimierte Zielfernrohre gekauft werden, oder ein Mehrzweckglas die Anforderungen auch erfüllt und dazu unter dem Strich günstiger ist.

Besonders für Sportschützen und Jungjäger ist ein ein Allrounder sehr interessant. Es wird von vielen professionellen Anwendern gerne genutzt, da es Distanzen vom Ansitz bis zur Drückjagd abdeckt und kompakt gebaut ist. Sich mit seinen Gläsern zu spezialisieren um das Maximum an Performance heraus zu holen kann auch sehr viel Freude bereiten. Hier sollten jedoch bereits eigene Erfahrungen mit unterschiedlichen Modellen, Sichtverhältnissen und Distanzen vorliegen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.

Die Anschaffungskosten werden auch durch die Wahl der Marke und der entsprechenden Modellreihen festgelegt und man sollte überdenken, welchen Anforderungen das Glas tatsächlich gerecht werden muss und wie hoch der Prestigebonus ist, den ein Premium Model auf der Schießanlage oder der Jagd mit sich bringt. Auch Zielfernohre im mittleren Preissegment besitzen oft einen Parallaxenausgleich und Seiten- und Höhe- Verstelltürme, sowie wie das UTG Zielfernrohr 3-12x44 Compact mit vernünftigen Werten.

Je nachdem wie es um das eigene Interesse und um die handwerklichen Fähigkeiten steht, können Nebenkosten für die Montage der Optik und das Einschießen durch einen Büchsenmacher anfallen. Es gibt allerdings gute schussfeste Zielfernrohrmontagen, deren Montage kein Büchsenmacher oder spezielles Werkzeug benötigt und viele Anleitungen im Netz.

Zusatz Informationen aus dem Blog

Tipps & Tricks: Online Sicherheitsregeln

Für viele Beteiligten bietet das Internet eine komfortable und effektive Möglichkit zu recherchieren und einzukaufen. Unternehmen bieten ein breites Angebot an Waren und Dienstleistungen und vom günstigen Zielfernrohr bis zur speziellen Hubstrebe für den Oldtimer Schlepper aus der Scheune findet sich ein Anbieter.

Es gibt keine öffnungszeiten, Waren und Dienstleistungen sind mit zwei Mausklicks bestellt und anders als im Ladengeschäft gilt ein gesetzliche Rückgaberecht von 14 Tagen, bei manchen Anbietern auch ein verlängertes 30 tägiges Widerrufsrecht. Im Internet ist es einfacher Preise für ein Angebot zu vergleichen und statt einer Einkaufsrunde im Feierabend kann die Zeit im Freien verbracht werden.

Aber: Es ist wichtig bei vertrauensvollen Unternehmen zu bestellen, nur welcher Anbieter im Netz ist vertrauenswürdig? Es ist nicht möglich dem Verkäufer vor dem Kauf persönlich auf den Zahn zu fühlen oder den bestellten Artikel vor der Lieferung zu begutachten. Ein spannendes Angebot kann sich im Web auch als Falle entpuppen und wo schnelles Geld lockt ist jemand der es abgreift nicht weit.

Im Blog gibt´s Tipps & Tricks zum sicheren Umgang mit dem Internet - damit eine Bestellung nicht in einer Flut an Mails und Frust endet.

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Zielfernrohre sicher online kaufen

Zielfernrohr Handbuch für Begriffe & Technik

01. Verschiedene Visier Typen

Allgemein bezeichnet man Zielfernrohre als geschlossene Visierung, wohingegen Kimme und Korn als offene Visierung bezeichnet wird. Das Zielfernrohr bildet Ziel und Absehen scharf ab und vergrößert das Bild so dass es für das Auge gut erkennbar ist. Bei der offenen Visierung ist es für das Auge nicht möglich alle drei Punkte zur gleichen Zeit zu fokussieren, da Kimme, Korn und Ziel unterschiedlich weit entfernt sind.

Verschiedene Arten von Visieren und Visiereinrichtungen



02. Kennzahlen auf dem Objektiv

Zielfernrohre werden nach den Kennwerten Vergrößerung und Objektivdurchmesser bezeichnet. Die Bezeichnung 4x32 bedeutet zum Beispiel eine 4-fache (4x) Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 32mm.

Mit den Werten 4-16x44 wird eine Optik mit variabler Vergrößerung von 4-fach bis 16-fach (4x-16x) und einem Objektivdurchmesser von 44mm bezeichnet. Die erste Kennzahl vor dem "x" bezeichnet also die Vergrößerung, die zweite Kennzahl nach dem "x" den Objektivdurchmesser.

Kenngrößen des Zielfernrohrs: Vergrößerung und Objektivdurchmesser



03. Das Absehen (engl. Reticle)

Das typische Absehen ist die Markierung im Zielfernrohr, das im englischen als crosshair bezeichnete Fadenkreuz oder der Leuchtpunkt (Allgemein die Leuchtmarkierung). Für die unterschiedlichen Einsatzzwecke gibt es verschiedene Ausführungen, so unterscheiden sich Zielmarkierungen für jagdliche Zwecke von denen für militärische oder polizeiliche Präzisionsschützen und für Sportschützen. Auch innerhalb der verschiedenen Einsatzgebiete gibt es unterschiedliche Ausführungen, z.B. für das Schätzen von Entfernungen oder die Anwendung in der Dämmerung oder bei der Nachtjagd.

Die Zielmarkierunge liegt in der Okular- (Oculus = Auge) oder der Objektivebene. Liegt das Fadenkreuz in der Objektivebene eines Zielfernrohrs mit variabler Vergrößerung, wachsen die Fäden und Balken bei einer Vergrößerung des Zielobjekts im gleichen Verhältnis. Dadurch kann das Sichtfeld eingeschränkt und Teile des Zielobjekts verdeckt werden. Die Größe des Absehen verändert sich nicht, wenn es in der Okularebene liegt, dort verändert sich dann ausschließlich die Größe des Zielobjekts.

Um das Absehen darzustellen, werden zwei Fäden orthogonal zueinander gezogen. Dazu wird ein Draht in das Glas eingelegt oder die Markierungen eingeätzt. Auf diese Art können auch weitere Markierungen angebracht werden, die vor allem in der Einschätzung der Entfernung (z.B. Winkeleinheiten) eine wichtige Rolle spielen.

Um die Markierung auf dem Zielobjekt in der Dämmerung oder einer hellen Mondnacht besser erkennen zu können oder das Absehen generell an die jeweilige Umgebung anpassen zu können, gibt es Zielfernrohre mit einem beleuchteten Absehen. Die Beleuchtung wird entweder elektrisch oder durch das natürliche Licht versorgt. Viele UTG Optiken verfügen z.B. über ein Multicolor Absehen mit 36 Farben, so lässt sich das Absehen an jeden Hintergrund anpassen.

Häufig verwendete jagdliche Zielfernrohrabsehen

Abb. Jagdliche Absehen:

  1. Absehen 1 - auch Normal-Absehen genannt
  2. Absehen 4
  3. Absehen 4A - Balken und Fäden wie Absehen 4 aber doppelter horizontaler Balkenabstand
  4. Diavari Normal-Absehen (Dämmerungs-Absehen)
  5. Absehen 6
  6. Absehen 8



04. Der Parallaxenfehler

Vielen Schützen erscheint die Parallaxe als ein geheimnisvolles Phänomen, sie ist jedoch grundsätzlich eine alltägliche Erscheinung.

Hier ein praktisches Beispiel um den Effekt zu verstehen:

  1. Kreuzen Sie beiden Zeigefinger und zielen Sie einäugig mit dem Kreuz auf ein fixes Objekt, z.B. in die Mitte des nebenstehenden Ziels oder einen Lichtschalter. Bewegen Sie nun den Kopf, wird sich das Kreuz mit Sicherheit aus dem Ziel bewegen.
  2. Wenn Sie dagegen die gekreuzten Finger direkt auf das nebenstehende Ziel oder den Lichschalter auflegen, wird das Kreuz bei einer Bewegung des Kopfes immer auf dem Ziel bleiben.

Die in 1. dargestellte Abweichung nennt man Parallaxefehler. Dieser Fehler entsteht immer bei dem Versuch, zwei Bildebenen überein zu bringen. Dabei gilt: Je weiter die Bildebenen auseinander liegen und je weiter der Winkel der Betrachtung abweicht, desto größer ist der Parallaxefehler.

Bringt man wie in 2. zwei Bildebenen, das Ziel und das Fingerkreuz, physisch auf eine Ebene, verschwindet der Parallaxefehler. Das bringt uns zum Parallaxeausgleich.

Praktisches Beispiel für den Parallaxenfehler eines Zielfernrohrs



05. Der Parallaxenausgleich

Man kann das Fadenkreuz von Zielfernrohren physisch nicht auf das Zielobjekt legen um ein Parallaxenfehler zu vermeiden. Das ist auch nicht notwendig, da das Objektiv ein Bild des Zielobjekts im Inneren des Rohrs erzeugt. Wird das Absehen in der Objektivbildebene montiert, liegen die zwei Bildebenen vom Zielobjekt und Fadenkreuz zusammen und es kommt nicht zu einem Parallaxenfehler.

Bei einem Zielfernrohr mit Parallaxeausgleich wird über die Verschiebung der Linse oder des Absehens die Parallaxe auf eine bestimmte Entfernung festgelegt, so dass sich die Position des Absehens auch bei einem veränderten Einblick in die Optik nicht verschiebt.

Parallaxenausgleich für Zielfernrohr



06. Die Dämmerungszahl

Die natürliche Sehschärfe eines menschlichen Auges reduziert sich in der Dämmerung auf ungefähr ein Drittel der Tagessehschärfe.

Der Grad der Fähigkeit eines Zielfernrohrs in der Dämmerung das Zielobjekt detailliert erkennen zu können, wird mit der Dämmerungszahl ausgedrückt. Je höher die Dämmerungszahl ist, desto brauchbarer ist das Glas in der Dämmerung. Die Dämmerungszahl, also die rechnerische Lichtstärke, steht für die theoretische Bildhelligkeit. Allerdings kann man unterschiedliche Fabrikate nicht ausschließlich anhand der Dämmerungszahl vergleichen, da Faktoren wie die Konstruktion der Linsengruppen, das verwendete Glas der Linsen, die Qualität der Linsen-Vergütung und besonders die Austrittspupille die Lichttransmission ebenfalls beeinflussen.

Um also in der Dämmerung auch Details über weite Entfernungen wahrnehmen zu können, verwendet man ein Glas mit einer hohen Vergrößerung und einem großen Objektivdurchmesser.

Der theoretischen Wert der Dämmerungszahl lässt sich wie folgt berechnen:

Dämmerungszahl = Wurzel (Vergrößerung x Objektivdurchmesser)

Beispiel: Ein Zielfernrohr mit den Werten 10x40 besitzt die Dämmerungszahl 20,0.

Rechnerisch bedeutet dies, dass ein Zielobjekt auf eine Entfernung von 200 Meter gut zu erkennen ist.

Berechnungsbeispiel für die Dämmerungszahl für Zielfernrohre



07. Die Günstigste Einschießentfernung GEE

Die günstigste Einschussentfernung GEE beschreibt einen Schnittpunkt von Projektil und Visierlinie in einer physikalisch festgelegten Entfernung. Die Funktion eines Zielfernrohres ist es, dem Schützen eine gerade Linie zum visieren zu geben. Das Geschoss wiederum fliegt seiner Geschwindigkeit entsprechend auf einer wurfparabelähnlichen Bahn. Die Flugkurve der Kugel und die Visierlinie schneiden sich an zwei Punkten, die der Schütze je nach Verwendungszweck auswählen kann. Der Erste Schnittpunkt entsteht dann, wenn das Geschoss die Waffe verlässt und auf seiner Kurve die Linie zum visieren passiert. Den zweiten Punkt bezeichnet man als günstigste Einschussentfernung (GEE) und entspricht der Stelle an der die Kugel die Visierlinie im Sinkflug passiert. Das Absehen des Zielfernrohres wird meist auf die Distanz des GEE eingestellt oder auf eine Distanz die sich zwischen den beiden Schnittpunkten befindet. Eine klassische Einschussentfernung auf der Jagd liegt auf ca 100m.

GEE - Günstigste Einschussentfernung für Zielfernrohre



08. Der Objektivdurchmesser

Der Objektivdurchmesser wird in Millimeter (mm) angegeben und legt fest, wieviel Licht von dem Objektiv einses Zielfernrohrs aufgenommen wird und ist damit neben der Vergrößerung und der Linsenvergütung mitverantwortlich für die Bildhelligkeit. Der wirksame Objektivdurchmesser verändert sich bei Gläsern mit variabler Vergrößerung entsprechend der Brennweite.

Es gibt den vom Hersteller angegebenen Durchmesser und dem wirksamen Objektivdurchmesser, welcher der Durchmesser des Strahlenbündels ist, dass tatsächlich durch das Objektiv in das Zielfernrohr gelangt. Um Abbildungsfehler im Randbereich mittelwertiger Gläser zu unterdrücken, kann eine Eintrittsblende eingesetzt sein, welche dann den wirksamen Durchmesser des Strahlenbündels festlegt und damit die Eintrittspupille definiert.

Je größer der Durchmesser, desto mehr Licht kann in die Optik einfallen. Eine Verdopplung des Objektivdurchmessers ergibt eine Vervierfachung der einfallenden Lichtmenge. Die Lichtverhältnisse sind also ein wichtiger Betrachtungspunkt bei der Wahl des Objektivdurchmessers. Tagsüber bei klarer Sicht funktioniert ein Objektivdurchmesser von 25mm mit 10 fach Vergrößerung auf 150 Meter, in der Dämmerung und Mondnacht sorgt ein großer Objektivdurchmesser für eine höhere Bildhelligkeit und bessere Kontraste.




09. Das Sehfeld

Als Sehfeld bezeichnet man den einsehbaren Raum auf eine bestimmte Entfernung, den Blickwinkel. Bei Zielfernrohren liegt die Berechnungsgrundlage i.d.R. bei 100 m Entfernung, bei Ferngläsern meist auf 1000 m Entfernung. Das Sehfeld wird in Meter oder Grad (Blickwinkel) angegeben. Je größer das Sehfeld ist, desto einfacher das Verfolgen von sich bewegenden Zielobjekten und das Beobachten von großen Objekten.

Durch die technische Konstruktion der Optik bedingt, verkleinert sich das Sehfeld mit wachsender Vergrößerung, also mit steigender Brennweite, die Orientierung wird schwieriger.

Möchte man das Sehfeld verschiedener Zielfernrohre miteinander vergleichen ist es wichtig, dass die Optiken über die gleiche oder eine annähernd identischen Vergrößerung verfügen.

Generell gilt, dass sich die Qualität eines Vergrößerungsglases nur unter der gemeinsamen Betrachtung von Sehfeld und der Randschärfe festgestellt werden sollte. Qualitativ minderwertigere Optiken aus dem Niedrigpreisbereich werden teils mit einem großen Sehfeld beworben, dass allerdings nur durch eine reduzierte Randschärfe ermöglicht ist. Genauso kann ein Anbieter mit einer hervorragenden Randschärfe werben, welche jedoch auf Kosten des Sehfelds realisiert wurde, beide Merkmale stehen also in einem direkten Verhältnis zueinander. Solche Produkte werden Sie jedoch nicht auf dieser Seite finden.

Das Sehfeld von Zielfernrohren

Sehfeld bei unterschiedlicher Vergrößerung

Das durch das Okular zu sehende Feld verringert sich mit steigender Vergrößerung zunehmend




10. Die Linsenvergütung

Hochwertige Zielfernrohre verfügt über eine vergütete Optik, eine Linsenvergütung, auch Antireflexbeschichtung genannt. Um diese zu erreichen, werden die Glasflächen in mehreren Schichten mit hauchdünnen Belägen bedampft, die eine reflexionsmindernde Eigenschaft besitzen. Durch diese Verringerung der Reflexion wird der Lichtverlust am Übergang Gas und Glas stark vermindert. So lässt sich eine Lichtdurchlässigkeit an der Übergangsschicht von mehr als 90 Prozent erzielen. Diese Werte werden jedoch nur bei den High-End Gläsern erreicht.

Linsen Vergütung für Zielfernrohre Linsen



11. Das Mittelrohr

Der Außendurchmesser des Mittelrohrs legt fest welche Montage, also das Verbindungstück von Waffe und Zielfernrohr, verwendet werden kann. Da wichtige technische Elemente im Mittelrohr verbaut sind, legt der Durchmesser auch fest wieviel Raum den Bauteilen zur Verfügung steht und um wieviele Klicks z.B die Parallaxe und die Seiten- und Höheneinstellung bewegt werden kann. Am häufigsten findet man die Maße 1“ (25,4mm) und 30mm. Daneben gibt es Rohre die für eine spezifische Montage vorbereitet sind und ausschließlich mit dieser verwendet werden können, wie z.B. für den STANAG Standard oder einer Zeiss Schiene.

Die feste und korrekte Montage des ZF ist die Voraussetzung für einen sauberen Schuss, wenn die Montage nicht sorgfältig und fachgerecht durchgeführt wird, das ZF verrutscht oder wackelt, bringt einem die beste Vorbereitung und die teuerste Ausrüstung keinen Vorteil mehr ein.

Mittendurchmesser von Zielfernrohren



12. Die Austrittspupille

Die maximale Pupillenerweiterung des Auges reduziert sich oftmals mit voranschreitenden Alter des Menschen auf 5-6 mm. Dadurch kann die Lichtleistung einer 7 mm Austrittspupille bei dem im Beispiel verwendeten 8 x 56 Glases nicht mehr im vollem Umfang vom Auge aufgenommen werden. Ältere Jäger bevorzugen des des Öfteren eine Optik mit einer 6 mm Austrittspupille für das Jagen in der Dämmerung oder der Nachtjagd, z.B. ein Glas mit den Werten 10 x 60.

Nur wenn die Pupille des Auges und die Austrittspupille den gleichen Durchmesser besitzen, kann die höchstmögliche Dämmerleistung genutzt werden. Das wir Menschen uns in der Anatomie unterscheiden und sich die maximale Öffnung der Pupillen im Alter verändern kann, führt zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung der Lichtstärke bei ein und demselben Glas.

Bei Tageslicht hat die Austrittspupille des Menschen i.d.R. einen Durchmesser von 1,5 – 2 mm. Blickt man jetzt durch ein Okular mit einer größeren Austrittspupille (5 – 7 mm), hat man einen größeren Spielraum bevor man außerhalb des Durchmessers der Austrittspupille gerät.

Für die Wahrnehmung von Objekten in der Dämmerung, ist neben der Dämmerungszahl die Größe der Austrittspupille am Okular, also der Linsengruppe in welche der Anwender hineinsieht, ein wesentliches Merkmal.

Je größer die theoretische Abbildungshelligkeit im Auge des Schützen sein soll, desto größer muss der Durchmesser der Eintrittspupille sein.

Die Austrittspupille ist ein rein mathematischer Wert und lässt daher keine Rückschlüsse auf die Qualität des Zielfernrohrs zu.

Um die Austrittspupille zu ermitteln, wird der Quotient aus Vergrößerung und Objektivdurchmesser berechnet.

Austrittspupille = Objektivdurchmesser : Vergrößerungszahl

Aus den Werten 8x56 ergibt sich:

Austrittspupille = 56 : 8 = 7 mm.

Der Wert 7 mm entspricht in etwa der Sehgrube eines gesunden menschlichen Auges.

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